Nach der Studienfahrt ist vor den Studienfahrten. Rückblick: Berlinfahrt der 9d

In der letzten Woche vor den Herbstferien sind die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase 2 auf Studienfahrt in Dublin, Prag und Barcelona. Eine solche Fahrt findet in der höchsten Jahrgangsstufe in der Regel jedes Jahr statt. Außergewöhnlich war dagegen, dass die  Klasse 9d im letzten Schuljahr eine dreitägige Studienfahrt nach Berlin unternahm. Die Idee dieser Studienfahrt entstand, als die Klasse 9d nach ihrem Informationsgespräch mit der Bundestagsabgeordneten Frau Dagdelen in den Bundestag eingeladen wurde. Nachfolgend berichten zwei Schüler der 9d über diese außergewöhnliche Reise.

Politisch und sozial engagierte Jugendliche besuchten Berlin – Die Klasse 9d und ihre Studienfahrt

Begleitet von Torben Bennemann und Alexandra Rettich konnten wir am Sonntagmorgen um 6:30 Uhr mit dem ICE nach Berlin fahren.

Nachdem wir unser Gepäck im Hostel untergebracht hatten, erfolgte die erste Erkundung Berlins durch einen Spaziergang, bei dem wir uns das Brandenburger Tor, das Bundestagsgebäude und den Alexanderplatz anschauten. Anschließend erfolgte die genauere Stadterkundung durch die Berlin on Bike Fahrradtour. Startpunkt für diese Fahrt war der Prenzlauer Berg. Von dort aus fuhren wir in verschiedene Teile Berlins und beschäftigten uns mit dem Thema „Die Mauer“. Wir alle bewerteten die Tour als positiv, da sie sehr aufschlussreich war und uns bei dem warmen Wetter auch der Fahrtwind zugutekam. Im Anschluss an die Fahrradtour fuhren wir mit der Bahn zu unserer Unterkunft und dort bezogen wir unsere Zimmer. Die freie Abendgestaltung sorgte für Restaurantbesuche und Unternehmungen in Kleingruppen.

Auch am zweiten Tag hieß es früh aufstehen, da wir um 8:15 Uhr am Bundestag sein mussten. Dort begannen wir mit einer Besichtigung und einer kurzen Informationsveranstaltung, in welcher wir beispielsweise erfuhren, welcher Politiker wo sitzt und wie der Bundestag aufgebaut ist. Danach sollte das eigentliche Gespräch mit Frau Dagdelen erfolgen. Da diese aber verhindert war, erfolgte das Gespräch mit einem ihrer Mitarbeiter. In diesem Gespräch fragten wir ihn nicht nur über seine Ansichten zu der Außenpolitik und den Rüstungsbau in Deutschland aus, sondern auch, was er von der Jugendbewegung Fridays-For-Future hält. Im Anschluss besichtigten wir noch die Kuppel des Gebäudes.

Nachdem wir im Besucherzentrum zu Mittag gegessen hatten, fuhren wir mit der gesamten Klasse zum Ku’damm. Vor Ort nannten Alexandra Rettich und Torben Bennemann uns noch Informationen zur Gedächtniskirche. Im Anschluss daran durften wir in Kleingruppen unsere Zeit frei gestalten. Während manche andere Teile Berlins erkundeten oder in die Unterkunft zurückfuhren, verbrachten einige ihre Zeit mit „shoppen“ und der Besichtigung des KaDeWe (Kaufhof des Westens). Dennoch lernten wir an diesem Tag auch die Schattenseiten Berlins kennen, da wir eine Schlägerei zwischen einem Obdachlosen und einem anderen Mann mitbekamen. Aber auch dies konnte uns die Freude an Berlin nicht nehmen. Um 21:30 Uhr trafen wir uns dann alle wieder, um gemeinsam zum Reichstagsviertel zu laufen, da wir dort die Licht- und Tonprojektion an der Fassade des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses anschauten. Die Projektion zeigte die Geschichte des Parlamentarismus und die des Reichstagsgebäudes. Auch dies war sehr sehenswert, da vor Ort eine schöne und glanzvolle Stimmung und Atmosphäre herrschte. Nachdem der Film zu Ende war, kehrten wir wieder in die Unterkunft zurück.

Am Dienstag stand die Besichtigung des Holocaust-Mahnmals auf dem Programm. Dort erhielten wir sowohl eine Führung auf dem Gelände, in der uns die Gründe für diese bestimmte Architektur erläutert wurden und aus wie vielen Steinen das Denkmal besteht, als auch einen Rundgang im Informationsgebäude. Im Informationsgebäude sorgte vor allem der Raum mit alten Postkarten, Briefen und Tagebucheinträgen von verfolgten Juden für eine sehr ernste, bedrückende und traurige Stimmung.

Trotz dieser bedrückenden Erfahrung konnten wir in Berlin sehr viele unterschiedliche Eindrücke sammeln, hatten als Gruppe viel Spaß und haben eine Menge gelernt.